Sonntag, 6. September 2009

Legenden Aldorweyn - Part 3

Doch dann wurde die schöne Amelthona durch die Gnade Praios zur Heliodana gewählt und bestieg den Thron des Kaisers in Gareth. Beim Neujahrsorakel offenbarte ihr Praios, sie solle nach dem Licht und der Sonne streben, die Stadt Praios bei den Menschen suchen und das Böse, welches unter der Sonne keimt, vernichten.

Und so suchte die Heliodana nach dem Bösen welches unter der Sonne keimt. Es kamen kluge Männer aus dem ganzen Reich herbei und halfen ihr zu finden, was mit diesem Weisspruch gemeint sein könne. Am zwölften Tage nach ihrer Zusammenkunft trafen sich die Gelehrten mit der Heliodana. Als sie die Worte der Gelehrten hörte, welche Übel gemeint sein könnten, erkannte die Kaiserin Praios Willen. Sie sprach: "Das Übel der Welt ist jenes, das viele Menschenkinder noch nicht den wahren Glauben an die Zwölfe erfahren haben. Wir müssen ihn verbreiten und den Unglauben ausmerzen, der die Welt bedroht - wenn es sein muss mit Feuer und Schwert. Wir müssen die Völker der Khom aus der Finsternis ihres Irrglaubens erretten, der unter Praios wachendem Auge keimt. Wir müssen ihnen den Glauben an Praios zeigen! So ist es der Wille unseres Gottes! Sammelt Unsere Legionen um das Unheil zu vernichten, welches im Sand der Wüste Khom keimt und um den Glauben an die Zwölfe in jenes Land zu bringen, welches noch im Irrglauben lebt. Folgt der Sonne! Es sei!"

So wurde die Heliodana erfüllt von dem Wunsch, gegen das Böse im endlosen Sandmeer mit Waffen vorgehen zu können. Doch hatte nicht Praios schon seinen zornigen Blick auf das Land der Sonne geworfen um das Böse dort zu binden und den Frevel der vergangenen Zeiten zu strafen? Wollte also Praios, dass dieses Land, verflucht von den Zwölfen, zum Reich des Greifen gehörte? Schon einmal hatte ein Helodian seine Legionen in die Wüste gesand um diese zu seinem Eigen zu machen. Doch immer waren Kämpfer des Reiches dort im Sand der Wüste verschwunden, wie ein Halm Weizen der im Feuer vergeht.

Die Kunde des Sonnenzuges erreichte auch Aldorweyn in Khunchom. Aldorweyn jedoch warnte die Heliodana davor, denn er sah das es falsch war und er wusste um Licht und Schatten in der Welt. Da die Erleuchtete jedoch nicht das Wort des Erleuchteten hören wollte, ließ sie ihn einsperren, damit er die Wahrheit erkenne.

Aldorweyn hörte auf den Befehl der Kaiserin und ging in eine karge Zelle, wo er betete und schrieb. Nur unter dem Schutz der Tempelwachen verließ er seine Zelle, da er angefeindet wurde, weil er gegen den Sonnenzug gepredigt hatte. So sammelte sich in Khunchom das Heer der Sonne mit ihrer Kaiserin und zog gegen Süden, das Böse zu finden, das Böse zu zerstören und den Unglauben zu vertreiben.

Der Sonnenzug jedoch verschwand wie Aldorweyn es gesehen hatte und nur einer kehrte zurück. Ob sie das Böse besiegen konnten weiß niemand außer Praios. Dieser Zeuge jedoch berichtete nur, die Heliodana wäre zum Himmel entrückt worden, als sei ihr Ziel erreicht worden. Über alles andere, was geschehen war, berichtete er nur Aldorweyn, denn dieser sollte die Worte hören auf Geheiß der Heliodana. Danach sprach der Zeuge, es seien seine Letzten Worte gewesen, schwor es auf den Herren Boron und ging als Diener des Herren Boron in den Tempel des Raben zu Khunchom.

Aldorweyn jedoch zog sich in seine Kammer zurück und weinte zwölf Nächte über die Botschaft des Zeugen.

Samstag, 5. September 2009

Legenden Aldorweyn - Part 2

Ein Zwölfgöttergläubiger, der sich in großer Not befand, wandte sich an einen Ungläubigen um ein Darlehen und schwur, das entliehene Geld pünktlich an einem festgesetzten Tage zurückzuliefern. Als die Frist um war, verlangte der Ungläubige sein Geld, der aber schwur hoch und teuer, dass er ihm nichts schulde und ihm deshalb auch nichts wiedergeben würde. Der Gläubiger machte die Sache bei Gericht anhängig, die streitenden Parteien wurden vorgeladen. Der Zwölfgöttergläubige aber, ein phexischer Geselle, barg das geliehene Geld in einem hohlen Stocke, und als er seinen Schwur ablegen sollte, hieß er den Ungläubigen den Stock halten, worauf er schwur, dass er jenem all sein Gut zurückgegeben hätte. Der Ungläubige bekam Unrecht und verließ den Saal, auf den hl. Aldorweyn, den Richter an jenem Tage, scheltend. Aber die Strafe Praios‘ sollte nicht ausbleiben. Als der Betrüger heimkehrte, überfiel ihn eine unwiderstehliche Schlafsucht, die ihn zwang, sich mitten auf dem Wege niederzulegen. Niemand war imstande, ihn von der Stelle zu bringen. So wurde er dann von einem scharfem Trabe daher kommenden Wagen überfahren und erlitt einen qualvollen Tod; zugleich aber hatte der Wagen auch den mit Gold gefüllten Stock zerbrochen und den reichen Inhalt bloßgelegt. Der herbeigeholte Ungläubige erkannte zwar das Gold als das seinige an, weigerte sich aber, es zu nehmen, wenn St. Aldorweyn nicht den Zwölfgöttergläubigeren wieder zum Leben erwecken würde. Kaum war das Wort gesprochen, so erhob sich jener; der Ungläubige aber, durch dieses Wunder bekehrt, ließ sich mit seinem ganzen Hause zum wahren Glauben an die Zwölfe bekehren..

Legenden Aldorweyn - Part 1

Claudius Avitianus war beauftragt, Tulamidien zu inspizieren und hatte zu diesem Zweck außerordentliche richterliche Vollmachten erhalten. Seine Grausamkeit, sein maßloser Zorn versetzten die Bewohner der Provinz Tulamidien in Furcht und Schrecken. Als er in die Stadt Khunchom einzog, folgten ihm zahlreiche Gefangene, die mit Ketten gefesselt waren und sehr elend aussahen. Sie waren unschuldig, doch der Richter war von falschen Zeugen belogen worden. Avitianus ließ für die Gefangenen Marterwerkzeuge bereitstellen. Er setzte die Bestrafung auf den folgenden Tag fest.

Davon hörte Aldorweyn, der noch in der gleichen Nacht zum Palast des Richters eilte. Dort schlief schon alles; die Tore waren fest verriegelt. Aldorweyn warf sich vor der Schwelle nieder, mit dem Gesicht zur Erde. Während er betete, weckte ein Engel Praios' den Richter und sagte zu ihm: „Wie kannst du schlafen, wenn ein Diener deines Gottes vor deiner Schwelle liegt?" Verwirrt sprang Avitianus aus dem Bett, rief seine Diener und erklärte ihnen zitternd, Aldorweyn warte vor der Tür, sie sollten ihn hereinbitten. Aber die Diener lachten über ihren Herrn und glaubten, er sich durch einen Traum täuschen lassen. Deshalb sahen sie nur flüchtig nach. „Es ist niemand da", sagten sie zu Avitianus. „In einer kalten und unfreundlichen Nacht wie dieser hält sich kein Mensch draußen auf."

Der Richter war beruhigt und fiel wieder in den Schlaf. Aber bald wurde er noch heftiger geweckt. Er wollte seine Diener ein zweites Mal hinausschicken. Als sie zögerten, ging er selbst bis zum äußersten Tor, wo er Aldorweyn traf. „Herr, warum hast du mir das angetan?" fragte er. Aldorweyn erzählte ihm, dass die Zeugen von der Dunkelheit verführt worden seien. Daraufhin ging er mit Claudius Avitianus in den Tempel und betete dort lange. Danach sprach Avitianus: „Ich kann keine Ruhe mehr finden. Geh rasch fort, denn ich habe genug gebüßt." Weil der Heilige noch immer wartete, fügte er hinzu: „Ich weiß, was du verlangst, und werde alles nach deinem Wunsch erfüllen."

Am nächsten Morgen rief Avitianus seine Schergen. Er befahl, den Gefangenen die Ketten abzunehmen. Dann verließ er die Stadt, in der Freude und Jubel herrschten.

Donnerstag, 3. September 2009

Eigors schwerer Gang

Verdammter Goblindreck, langsam wird es mir zu Toll! Es reicht ja nicht, das wir schon auf der ganzen Reise den Überbleibseln von Spitzohren und Drachen über den Weg laufen jetzt hat der Kapitän der unheimlichen Fee auch noch versprochen sich um das Problem in dieser.. GEISTERSTADT zu kümmern. Gibt' sicher einen Grund, warum eine Stadt unter dem Sand begraben ist. Begraben ist bei Geisterstädten wohl sowieso das Allerbeste! Als wäre das nicht genug, ist der Zugang zu diesen erzverfluchten Ruinen nur durch Magie, ähm ich meine Drachenkraft möglich. Pah! Aber ein Angroscho hält sein Wort. 
Die Schiffsfahrt habe ich ja auch überlebt, ups, ...mein Helm. An das schwanken werd ich mich nie gewöhnen. Blöde Kamele. Da war man froh, endlich von diesen dünnen Brettern herunter zu sein, die einen vom Tod in den unergründlichen Tiefen trennen, da bekommt man Tieren die die Einheimischen Wüstenschiffe nennen. Erst dachte ich mir ja 'QUATSCH!' aber es ist nicht ganz von der Hand zu weisen, ja, sie schaukeln genau so schlimm. Pfui, dann lieber solider Boden unter den Füßen und am besten einige Meilen Stein. Ja, die gute Heimat. Wie lange habe ich sie nicht gesehen...

Ah. Pause wie es scheint. Hopp, setzen! Blödes Vieh, knie dich hin, die anderen gucken schon wieder so blöd und kichern. Na denen werde ich es zeigen! SITZ! Na also, geht doch. Ein Tritt hat schon immer geholfen. Und runter von dem stinkenden Tier...Kein wunder das es heißt 'Blöd wie ein Kamel'. Und jetzt guckt das Vieh auch noch beleidigt weil ich es getreten habe. Selbst schuld!

 Wie weit es wohl noch sein wird bis zu dieser elendigen Stadt? Die Fee hatte doch gesagt es wäre nicht weit. Sand weit und breit, als hätte man ein ganzes Gebirge zermahlen. Entfernungen kann man hier ja eh nicht abschätzen. Hrmpf, die Magistra. "Tach!" - und weiter, bloß nicht zu lange in die Augen gucken. Bei den Magiern weiß man ja nie. Da sind mir das säbelschwingende Weibspack und die anderen Segelpupser schon lieber. Und Antonion, naja der ist eh ein Fall für sich. Wenigstens hat der Ahnung von Büchern, kann man ja vom Rest nicht behaupten. 

Mann ist das heiß, kaum auszuhalten. Huch, was ist denn jetzt los mit den Elchreitern los? Naja Elche gibts hier sicher nicht,... Wüstenelchreiter halt! Aber warum stellen sich diese spitzohrigen Stricknadelkämpfer in einem Kreis auf. Hui, die machen irgendwas mit ihrer Mag.., äh, Drachenkraft. Wie schnell man sich die Worte der Menschen doch aneignet. Wehret den Anfängen!  Ich sollte irgendwo Deckung suchen, bis deren Hokuspokus vorbei ist. Ah da! Na wenigstens sind die Kamele dafür gut,... Mal schnell drüber luken was passiert. Ui, Wind kommt auf, wie ein Sandsturm... und ein Wirbel der aussieht wie ein Auge. Verdammt, das wollen mir die verfluchten Elfen ja wohl nicht antun! DA soll ich rein gehen? In den Sandwirbel hüpfen`! Bei Angroschs angeschmorten Bart. Mist der Kapitän nickt - Na toll, dann ja keine Blöße zeigen. "Klar Kapitän, ich springe als zweiter.. hinunter"... in den Hexenschlund. Kein Problem! Mach ich doch GERN! Denen werde ich den Mut eines Angroscho beweisen. Huh, das ist aber tief. Na ja, Augen zu und durch. "" Platz da, Rhaluf ich komme!" OHjoohjoohjo..huiuiuiu.. auaups.. AUTSCH. "Tut mir leid, Antonion." Hähä, wenigstens weich gelandet. Man der riecht aber auch aus dem Hals, da würde ja jede Sumpfschranze ausreiß nehmen! Was hat der bloß gestern gegessen? Selbst schuld wenn der mich beim Kullern den Sandhang hinunter überholt. Wo ist der verfluchte Helm schon wieder! - Ach da. Ekelhafter Sand. So, alle da. Dann kanns ja los gehn. Pah, was ist das? Eine Mauer und ein Tor. Die Stadt unter dem Sand... die Elfenstadt - die Geisterstadt!! Angrosch steh uns bei. Seis drum, mein Felsspalter wirds schon richten. Los gehts!

Montag, 31. August 2009

Hört ihr Leut' und laßt euch sagen...

"Bei Praios! Gebt dem Mann ein Taschentuch!" Innocenz' Stimme war wie gewohnt befehlsgewohnt, wurde dann aber weicher als er sich der Person im Stuhl zuwandte und lächelte: "Am besten zwei. Asmodeus heißt ihr also?"
Der Mann nickte und schneuzte in das herbeigebrachte Tuch.
"Ja, Herr" brachte er hervor.
"Gut, Asmodeus, dann erzählt noch einmal genau was ihr gesehen habt und was geschehen ist. Ihr steht hier unter dem Schutz Praios!"
"Nun, Euer Gnaden," Asmodeus blickte den Geweihten mit schreckensweiten Augen an "es war so: Ich bin Nachtwächter, wie ihr wisst. Ich war auf eine meiner üblichen Gänge, hier im Sonnenhang. Als ich die Ecke beim Fleischer Mettan erreichte, da wo die Grüne Gasse mündet, sah ich einen Schatten den Weg hinunter kommen. Um diese Zeit ist normalerweise niemand unterwegs, schließlich wohnen auf dem Hang dort nur rechtschaffene Leute. So stellte ich mich etwas in den Schatten, um abzuwarten wer da wohl kommt. ich dachte mir, jemand der so schleicht, kann nichts gutes im Sinn führen. Dann sah ich ihn, es war ein Mann, der recht seltsam aussah. Er hatte eine Kutte an, war aber offenbar kein Geweihter oder gar ein Magier aus der Akademie. Und er hatte eine Glatze mit einer Narbe. Seine Kutte, die war braun. So abgetragen wie sie aussah, schien er sie schon sehr lange zu tragen. Grober Stoff und am Schienbein eher Fetzen. Auch war er mit einem einfachen Strick gegürtet und trug nur dünne Sandalen, scheinbar ohne Beschlag, an den Füßen. Ich hätte ja geddacht er wäre ein Bettler und ihn verjagt.. aber..- Als er ganz nah heran war, sah ich es... Er sah irgendwie gehetzt aus und murmelte leise Flüche - oder gar Zaubersprüche vielleicht - vor sich hin. Seine Augen waren ganz geweitet, wie die eines Tieres, dass zur Schlachtbank geführt wird und ahnt was ihm blüht. Aber was das schlimmste war... Wo ich zuerste gedacht hatte, er führe eine Öllampe bei sich, schien er einen leuchtenden Dolch zu tragen!"
Innocenz' Stirn legte sich in Falten. Unter anderen Umständen hätte er bei einem Verhör auf Branntwein verzichtet, aber der Geweihte musste den fahlen Geschmack in seinem Hals los werden. Er unterbrach den zitternden Nachtwächter mit einer Handbewegung. Dieser wiederrum nutzte Gelegenheit schnell noch einen Schluck Wasser zu sich zu nehmen.
"Hm, also doch ein Magiewirker. Warum hast du es nicht dem Tempel gemeldet?"
"D-d-das wollte ich. Ich schwöre es!" Asmodeus wischte sich nervös mit seinem Ärmel über die Stirn, wo ihm der Schweiß in Ströhmen floß. "Aber mir ist es heute erst wieder eingefallen, was dann geschah, meine ich... Der Fremde war schon fast an mir vorbei und ich hatte mich in den Schatten eines Einganges gedrückt. Aber gerade als ich aus seinem Blickwinkel hätte verschwinden müssen, drehte sich der Glatzkopf zu mir herum. Ich meine... er hätte mich nie sehen dürfen, Herr! Aber dann sah er mir genau in die Augen. Als könne er im dunkelen Sehen! Ich glaube, er hat mich - oh Praios hilf - mit einem Zauberbann belegt."
Der Nachtwächter brach in erbärmliches Weinen aus. Der Geweihte legte ihm seine Hand auf die Schulter.
"Da kannst Du nichts für. Das ist der ... Fremde schuld mein Sohn. Praios wird ihm Gerechtigkeit an ihm walten lassen für seine Untat. Dir ist vergeben." Innocenz Stimme war beruhigend aber fest. "Erzähle mir genau was der Fremde getan hat."
Asmodeus wimmerte immernoch als er die Stimme wiederfand: "Wo war ich stehen geblieben, Euer Gnaden.. ach ja. Der Fremde sah mich an und ... ich konnte mich einfach nicht mehr bewegen als er auf mich zukam. Mein Geist war wie Wachs in seinen Fingern als er sprach. Ich war seine Mirhamionette.. Er berührte meine Hand und sagte, ich solle..."
Innocenz knirschte mit den Zähnen "Genug! Was ihr getan habt, wissen wir. Dieser Scharlatan wird uns schon nicht entkommen, Asmodeus. Und schämt Euch nicht, dieser übele Scherz geht nicht auf Eure kosten." Innocenz Hände umfassten aufgebracht seinen Gehstab, der auf dem Tisch gelegen hatte. Dann erhob sich der Geweihte. Asmodeus' Blick wanderte am Geweihten hoch, als dieser sich erhob und in voller Größe vor ihm stand.
Der Greif auf dem Gehstock funkelte den Nachtwächter zornig mit blauen Augen an.
Der Nachtwächter warf sich weinend hin.Er kniete und senkte seine Stirn, bis sie den kühlen Steinboden berührte. Laut wimmerte der Nachtwächter, die Hände gefaltet wie zum Gebet: "Entschuldigt, ... Entschuldigt! Ich weiss nicht, was ich die Tage alles für ihn gemacht habe. Nur das eine.. und ich schwöre es, ich wollte Euch nicht in die Suppe pinkeln! Ich schwöre es - es war sein letzter Befehl! Diesen löschte er nicht aus meinem Gedächtnis. Er sagte, er solle mir in besonderes geschmackvoller Erinnerung bleiben! Oh ihr Zwölfe! Entschuldigt Euer Gnaden, Entschuldigt!"
Asmodeus spürte wie der Geweihte sich neben ihn stellte, traute sich aber nicht seinen Kopf zu heben. Er zitterte am ganzen Leib.
"Asmodeus. Erhebt Euch. Die Strafe wird den düsteren Zauberer treffen!" Dann kippte der Mann den restlichen Branntwein herunter und seufzte. "Folgt mir..."

Donnerstag, 27. August 2009

Feuer der Khôm

Nach Mehrwed hatte sich jegliches Grün aus der Landschaft getilgt und war zu Ocker und Gelbtönen gewandelt. Zwischen den Bergen, deren Namen Yawa nicht kannte, war die Karawane durch ein Tal gezogen. Dort hatte sich die sowieso schon vorherrschende Hitze schnell in einen Backofen verwandelt. Jede Meile, die man weiter nach Süden gelangte, war es trockener und trockener und schließlich hatte sich an eine Ebene aus Staub ein "Meer aus Sand" angeschlossen. Schon seit Tagen irrte die Karawane nun von Wasserloch zu Wasserloch. Die Gegend war tückisch und man konnte sich leicht verirren. Neben den Problemen täglich neues Wasser suchen zu müssen und der Gefahr der Nahrungsmittelknappheit zeigten sich auch die Bewohner der schier endlosen Wüste nicht immer Freundlich, wenn über 300 Reisende in ihre Stammesgebiete kamen.

Yawa hob den Kopf, als das Mädchen aufstöhnte. Das Kind hatte sich, wie einige andere auch, den Magen verdorben. Besonders die Kinder, die Alten und Schwachen hatten unter den Bedingungen zu leiden.

Seltsam, das ausgerechnet ich mich um das Kind kümmere. dachte die Amazone bei sich und musste lächeln. Vielleicht hat die Göttin mir das Kind in die Hände gegeben und ich soll sie aufziehen? Immerhin haben sie und ihr Zwillingsbruder die Eltern verloren.

Dann kam der Bruder des Mädchens endlich zurück und brachte das Wasser. Yawa funkelte ihn an und unterdrückte den Wunsch ihn für seine Trödelei zurechzuweisen. Erstens war er auch nur ein, wenn auch kleiner Mann, zweitens sah der Junge auch nicht sonderlich gesund aus. Tiefe Ringe unter seinen Augen zeugten von den Anstrengungen der letzten Tage. Vielleicht war er auch krank?

Er beugte sich über seine Schwester und flößte ihr etwas Wasser ein. Plötzlich hob er den Kopf, als sich Schritte näherten und drückte Yawa die Wasserschale in die Hand.
"Ich muss kurz Weg" sagte er und verschwand im Schatten zwischen den Lagerfeuern, bevor der Besucher Yawas Lager erreichte.

"Wie geht es ihr?" Rhiana beugte sich über das Mädchen.
"Ich weiss nicht. Besser, seit der verfl.. - ähm, der Druide ihr den Tee gebraut hat" antwortete Yawa und verzog unwillkürlich mürrisch den Mund, bevor ihr noch herausrutschte "Wenigstens etwas, was er zur Queste beiträgt".
"Naja, Du solltest nicht zu hart mit ihm ins Gericht gehen, Yawa, ich glaube er tut sein Bestes. Es ist für uns alle eine schwierige Sache hier in der Wüste. Für einen Druiden wohl am ehesten. Vielleicht ist er deshalb so komisch."
Yawas Blick wanderte ins Feuer.
"Wie auch immer es ist, ich spüre das etwas nicht stimmt... Was genau weiss ich nicht."
Rhiana klopfte ihr auf die Schulter "Wird schon wieder. Gute Nacht!"

Dann entschwand die Halbelfe in Richtung ihres Lagers mit Rhaluf, dem blonden Hühnen.
Ob sie sich ein Kind von ihm machen lassen wollte? Groß und stark, zudem ein guter Kämpfer, käme er durchaus dafür in Frage, ein guter Erzeuger zu werden. Andererseits wusste Yawa nicht genau nach welchen Maßstäben Rhiana ihre Wahl für einen Erzeuger wohl treffen würde. Wohl kaum nach ihren eigenen. Wenn nur dieses ständige Gestöhne und Gekicher nicht wäre! Irgendwie seltsam diese Leute. Wie es wohl wäre mit einem Mann zusammen durchs Leben zu gehen? Die meisten Menschen schienen dies außerhalb der Mauern einer Amazonenburg vorzuziehen. Nein, bestimmt keine Option für eine Tochter Rondras. Yawa schüttelte den Kopf. Das Umherziehen mit den Männern war ihr wohl zu Kopfe gestiegen. Morgen würde sie bei der Göttin um Verzeihung bitten.

Yawa zuckte zusammen und griff zum Schwert, während sie schon halb herumfuhr und dabei die Klinge schon ein Stück aus der Scheide zog.
Verflucht!
"E-e-entschuldige.." stotterte der Junge, der wieder zurückgekehrt war.
"Schon gut." Yawa runzelte die Stirn. Verdammte Männer! "Leg dich hin und schlaf. Das haben wir wohl alle nötig."

Mittwoch, 22. Juli 2009

Wetterleuchten

Es war schon spät. Am Himmel warf ein starkes Gewitter seine Vorboten voraus. Blitze zuckten am Horizont. Leichter Regen prasselte an die Scheibe und verzerrte die Welt zu einem impressionistischen Gemälde. Die Welt schien fremdartig. Tom hatte gerade beschlossen, seinen Desktop aus zu schalten. Die einzige Lichtquelle im Raum. Eigentlich hatte er vor gehabt, das Spektakel am Himmel zu verfolgen, aber das zog wohl doch andere Wege. Gerade als sein Finger über dem Escape-Button. Dann blinkte einer seiner Messenger auf. Pling. Seine Finger wippten über der Tastatur, fast Starr. "Message from _BassBoy_". - Wer?? Die Neugier siegte. Sein Finger flog über den Bildschirm und fand den Button zum Aufrufen der Nachricht. Als er die Nachricht aufrief grollte ferner Donner.
"Hallo mein Junge."
What the Fuck? Wer war der Typ? Was wollte er?
Tom bemerkte wie er die Stirn in tiefe Falten legte. Der Chat wandere eine Zeile nach oben.
"Warum guckst Du denn so traurig?"
Tom riß die Augen auf. Entsetzen stieg in ihm auf. Wie konnte der Fremde ihn sehen? Ein Check der Webcam verriet das sie ausgeschaltet war. Das Blinken des Cursors wirkte wie Hammerschläge. Wo war er da hinein geraten??