Freitag, 18. September 2009

Rosenblüte immerzart -, Orima gib uns deinen Rat.

Man hatte den Eindruck, als ob eine Rosenblüte sich um den Körper schloß, nachdem man durch das graue Portal in den Tempel getreten war. Kurz danach löste sich der bläuliche Schatten von den Augen und man war in einem anderen Raum. Alles herum wirkte perfekt, fast unwirklich, und gleichzeitig als wäre es von einer anderen Welt. Die Wände und der Boden waren aus blau geädertem Marmor. Rosenverzierungen feinster Machart waren aus dem Marmor herausgearbeitet worden. Nacheinander traten alle ein. Wir gingen die Stufen zum nächsten Raum hinauf, um das innere des Tempels zu erreichen. Die Mannschaften stellten einige Wachen an der Türe auf, dann zogen wir ins Innere. Auch vom Grundriß her schien der Tempel einer Rosenblüte nachempfunden zu sein. Die feinstern Verzierungen zeugten von der Baukunst der Alten. Der erste Raum hinter dem Eingangsbereich war eine Umkleidekammer. Es waren Abbildungen zu sehen, wie sich die Elfen komplett entkleideten und durch ein Reinigungsbad in den Tempel gelangten. Noch heute schien das Wasser dieses Bades, welches den Durchgang in den nächsten Raum bildete, klarer zu sein als jedes Wasser, welches ich vorher gesehen habe. Es funkelte wie ein Diamant. Da wir nicht gewillt waren, die alten Götter der Elfen zu beleidigen, beschlossen wir uns auszuziehen. Jede Mannschaft hinterließ Wachen bei den Gegenständen und Gewändern und die Kapitäne bestimmten, wer sie begleiten sollte ins Innere des Tempels. Auch die Geweihte Shaya blieb zurück, ich weiß noch das sie sich nicht vor so vielen Männern ausziehen wollte. Sie bestimmte den Avesgeweihten kurzzeitig als ihren 'Vertreter' als mitreisender 'Schiedsrichter'. Auch muss ich daran lächeln, wie die Amazone auf die Nacktheit der Männer reagierte, aber dies gehört an anderer Stelle erzählt. So gingen wir in kleineren Mannschaften, jeweils der engste Kern, durch das Reinigungsbad in den Haupttempel. Der Raum in der Mitte des Rosentempels duftete nach selbiger Blüte. Der Raum war in ein blaues Licht getaucht und in der Mitte stand eine Figur der Göttin Orima. Sie streckte die Hände aus, als würde sie etwas erwarten. Nach kurzem Zögern, traten die Kapitäne vor und legten die Gegenstände in die Hände der Figur. Sofort änderte sich etwas. Nicht nur das die Statue einen 'inneren Schein' entwickelte, sondern es blühten auch etwa einen Schritt um sie herum Blumen in aller Art und Form auf. Wir alle knieten uns, eine unglaubliche Präsenz im Raum spürend, unwillkürlich hin. Nur die beiden Kapitäne blieben wie vom Donner gerührt stehen. Die Alte Göttin war da. Heute erscheint mir ihr 'Gespräch' mit jener Wesenheit, was auch immer es wirklich gewesen sein mag, wie ein Traum, aber sie sagte uns unseren Weg voraus; wir sollten den König der Elfen befreien und dazu auf die Insel im Nebel reisen. Ich weiss noch, wie die Kapitäne plötzlich vorsprangen und Beorn bei einem kurzen Streit durch einen Schlag ins Gesicht Phileassons die Oberhand gewann. So konnte Kapitän Beorn zuerst zu Füßen der Figur gelangen und sich eine kleine Silberflöte erhaschen, die die Wesenheit uns damals zum Dank für die Rückführung des Kelches und des Schwertes geschenkt hatte. Damit hatte Beorn einen magischen Schlüssel in der Hand und konnte seine Mannschaft auf die Insel im Nebel schicken.


- Schreiben einer Magierin, die behauptet bei dem Wettrennen zwischen Beorn und Phileasson um Aventurien dabei gewesen zu sein. Fundort: Bibliothek der Akademia Thorwalensis - 1018 BF wiederentdeckt -

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