Freitag, 17. Oktober 2008

Verdammnis. - Teil 4

Der Mann hinkte. Immer wieder gab sein Bein nach, als wäre es aus Pudding. Mit seinem Stab wäre er schneller voran gekommen, diesen hatte er jedoch benötigt um die Türe zu verbarrikadieren, auf die jetzt gnadenlos Schläge hernieder gingen. Die Türe wurde nicht mehr lange halten, genau wie sein Leben nicht mehr lange andauern würde, würden die Verfolger ihn erwischen.
Pochend schlug sein Herz, als er Floh. Sein Arm streifte einen Topf und ging zu Boden. Er eilte die Treppe hinab, die sich hinter dem Schrank mit Integrenzien befand, er durchquerte seinen Keller und versteckte sich in einer Kammer. Hinter sich schloss er die Türe und kniete sich hin.

"Rondra mit uns!" Der Geweihte führte die kleine Truppe an. Die Tür zersplitterte schließlich unter den Hieben der Waffen. Ein Stab, der die Türe versperrt hatte.
"Licht!" befahl der Geweihte und schon reichte ihm sein Zögling die Fackel nach vorne und befahl: "Sucht ihn! Er kann nicht entkommen sein! Und habt Obacht und rechnet mit allem! Die Zwölfe mit uns!"
Schon schwärmten zwei Krieger aus nach Links durch die Küche und Schlafgemach, während der Geweihte mit zwei weiteren Gehilfen und seinem Zögling nach Vorne durch brach. Beide Trupps trafen sich in einem Labor. Viele Pflanzen waren dort aufgebaut. Der bärtige Magus musste hier entlang gekommen sein, auf dem Boden lag eine heruntergefallene Pflanze. Der Geweihte beschien sie mit seiner Fackel.
Die grünbraune Pflanze hatte ein muschelartiges Maul, aus deren 'Zähnen' kleine Maden krabbelten. Angewiedert zertrat der Geweihte das zwölfgötterfrevlerische Ding.
"Dort entlang!" entschied er und deutete in Richtung der Treppe, die in die Dunkelheit führte. Er küsste das Symbol seiner Göttin auf seinem Rondrakamm und ging vor.
Unten angekommen empfing die Gruppe ein dunkler Stollen mit einer Türe am Ende. Schwarze Wurzeln hingen von der Decke herab. Der Geweihte schritt voran.

Die Türe öffnete flog durch einen Tritt auf. Die Kontrahenten waren nur noch wenige Schritt voneinander getrennt. Der Verruchte lag vor seinen Füßen. Ein langer schmutziger Bart rahmte sein Gesicht ein. Eine Seite des Gesichts war verbrannt, das Auge bildete nur noch eine Höhle. Dieser Alchemist hatte wohl zu lange herumexperimentiert und ihm war einer seiner übelen Experimente um die Ohren geflogen...

"Steh auf bevor Du vor Retons Urteil gestellt wirst! Deine Tage auf Dere sind gezählt." sprach der Geweihte. Die gebrechliche Kreatur am Boden rutschte vor den Schritten des Geweihten zurück bis sie an die Wand gepresst wurde.
"Aber ihr versteht das alles Falsch..." versuchte die bärtige Kreatur zu erklären..
"Euerer Worte haben wir genug gehört!" herrschte ihn der Geweihte an. "Wir suchen schon lange nach Dir und jetzt wirst Du deinen Richtspruch erfahren. Sprich dein letztes Gebet!"
"Aber, aber mein Herr.. noch sind wir nicht am Ende.." meinte der Bärtige "Asfaloth!!" Entsetzt stockte der Geweihte - dem verdorbenen Druiden jedoch stohl sich ein bitterböses Lächeln aufs Gesicht und faulige Zähne wurden sichtbar. Als zudem ein unheimliches Licht in seiner Augenhöhle aufglomm, riß sich der Geweihte aus seinem Schock und hob seinen Rondrakamm um den Frevler zu richten... wurde jedoch plötzlich am Arm festgehalten. Erschreckt blickte er nach oben, wo eine dern vieleschwarzen Wurzeln sich um seinen Arm geschlossen hatte.
"Tötet diesen Ketzer! Schnell!" brüllte er noch, hörte aber gleichzeitig wie seine Begleiter im Flur voller Panik aufschrien. Die faulig schwarzen Wurzeln wirbelten hervor und schlossen sich um die Arme, Beine und Hälse seiner Begleiter und hoben diese nach Oben. Wie Tentakel brachten sie blutige Ernte unter den Trupp.
"Ja, Herrin, nimm sie als Opfer und Blutzoll..." kicherte der Druide und rappelte sich Mühsam auf die Beine, wobei sein Knie öfters unter ihm einbrach.
Dann blickte er die Reihe zappelnder Körper entlang und wandte sich an den Geweihten.
"Ich soll Euch fragen ob ihr leben wollt.." hauchte der Bärtige dem zappelnden Geweihten ins Gesicht.
"..dra" konnte dieser jedoch nur noch hervorbringen, bevor ihm die Luft aus ging.
"Scheinbar nicht." gluckste der Bärtige und strich sich einige kleine, weiße Maden aus dem Bart und griff nach einem Holzscheid zur Stütze.

Der Rondrianer merkte nicht mehr wie ihm eine der Wurzeln durchs Ohr ins Gehirn und dann durchs Auge platzte.

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